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Atemwegsgesundheit
Leben mit COPD: Verschlechterungen erkennen, Versorgung mitgestalten
Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD kann sich im Laufe der Zeit erheblich verschlechtern. Oft beginnt sie schleichend und bleibt zunächst unbemerkt. Mit der Zeit kann es dann aber immer schwerer fallen zu atm...
Kurz und knapp
Was du über das Leben mit COPD wissen solltest
Verschlechterungen der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), sogenannte Exazerbationen, kommen häufig vor. Wenn du erste Anzeichen früh erkennst und rechtzeitig reagierst, kannst du schwereren Verläufen wirksam vorbeugen.1
Typische Warnzeichen wie zunehmende Atemnot, vermehrter Husten oder ein verändertes Auswurfverhalten können auf eine beginnende Verschlechterung hinweisen.2
Ein persönlicher Notfallplan und ein regelmäßiger Austausch mit deinem Behandlungsteam geben dir Sicherheit, besonders dann, wenn sich dein Zustand plötzlich verändert.3
Noch immer erhalten viele Menschen mit COPD nicht die Behandlung, die sie eigentlich brauchen. Mit guten Informationen und etwas Eigeninitiative kannst du dazu beitragen, deine Versorgung zu verbessern.1
Angebote wie Reha, Patientenschulungen oder passende Hilfsmittel können dir helfen, den Alltag mit der Erkrankung besser zu bewältigen.2
Impfungen gegen häufige Infektionskrankheiten sind ein wichtiger Schutz. Sie können dazu beitragen, schwere Infektionen zu vermeiden, die deine COPD verschlimmern würden.1,4
Gut informiert zu sein und dich aktiv einzubringen, kann dir helfen, mit COPD selbstbestimmt zu leben und deine Gesundheit so gut wie möglich zu erhalten.
COPD in Deutschland: Häufig, aber oft unbemerkt
In Deutschland haben laut dem Robert Koch-Institut etwa 6 von 100 Erwachsenen diese chronische Lungenerkrankung.5 Mit zunehmendem Alter steigt die Zahl deutlich: Bei Menschen über 65 ist rund jede achte bis neunte Person betroffen. Schätzungen der Krankenkassen zeigen: Etwa 2,9 Millionen Menschen über 34 Jahren leben in Deutschland mit einer COPD.5 Internationale Studien wie die BOLD-Studie bestätigen: Etwa jede zehnte Person über 40 hat eine COPD, die die Lungenfunktion bereits messbar einschränkt.6
Viele Betroffene wissen lange nichts von ihrer Erkrankung
Trotz der hohen Zahl an Erkrankungen bleibt eine COPD oft lange unerkannt. Eine große internationale Studie hat gezeigt, dass mehr als 80% der betroffenen Menschen keine COPD-Diagnose erhalten haben, obwohl ihre Lunge bereits typische Veränderungen zeigte. Grundlage der Untersuchung war eine Lungenfunktionsmessung (Spirometrie).

Dabei wurde bei vielen Menschen ein Wert gemessen, der auf eine chronische Verengung der Atemwege hinweist, ein wichtiges Zeichen für COPD.7 Hierbei ist es jedoch wichtig zu beachten, dass eine COPD-Diagnose nicht allein auf Spirometrie-Werten basiert, sondern immer auch weitere Untersuchungen und eine umfassende Bewertung der Symptome notwendig sind.
Warum bleibt die Erkrankung so oft unentdeckt?
Viele Beschwerden entwickeln sich langsam. Husten, Atemnot oder Auswurf werden häufig nicht ernst genommen oder sie werden für Folgen des Rauchens oder einer Erkältung gehalten. Auch das Wissen über COPD ist noch nicht weit verbreitet. So vergeht oft viel Zeit, bis die richtige Diagnose gestellt wird.
Viele Behandlungsschritte wirken jedoch am besten, wenn die Erkrankung früh erkannt wird. Deshalb ist es so entscheidend, erste Warnzeichen ernst zu nehmen. Achte vor allem auf folgende Beschwerden beziehungsweise Veränderungen:

Frühe Warnzeichen einer möglichen COPD9
Chronischer Husten, der regelmäßig oder täglich auftritt und oft morgens besonders stark ist. Achtung: Wird häufig als „Raucherhusten“ verharmlost.
Auswurf (Schleim), den du vor allem morgens abhusten musst, der weißlich bis gelblich aussieht und zeigt, dass deine Bronchien chronisch entzündet sind. Achtung: Nicht mit einer Erkältung oder Grippe verwechseln.
Atemnot bei Belastung, die zunächst nur bei stärkerer Anstrengung (z.B. Treppensteigen, schnelleres Gehen) auftritt, aber schleichend stärker wird. Achtung: Wird oft kompensiert („Ich mache halt langsamer…“) und dadurch oft übersehen.
Häufige, wiederkehrende und hartnäckige Atemwegsinfekte, bei denen es länger als früher dauert, bis du dich von ihnen erholt hast und häufiger als früher Fieber dazukommt.
Pfeifende oder rasselnde Atemgeräusche, vor allem beim Ausatmen hörbar. Sie können auf eine Verengung der Atemwege hindeuten.
Allgemeine Erschöpfung, die den Alltag immer anstrengender macht. Auch die körperliche Belastbarkeit nimmt ab. Achtung: Wird oft als „Stress“ oder „Alterserscheinung“ missverstanden.
Mehr zu den charakteristischen Symptomen bei einer COPD erfährst du in diesem Artikel. Wichtig: Bemerkst du eines oder mehrere dieser Warnzeichen über längere Zeit – insbesondere als Raucher bzw. Raucherin oder Ex-Raucher bzw. Ex-Raucherin über 40 Jahre –, solltest du unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Zielgerichtete Untersuchungen, wie etwa eine Spirometrie (Lungenfunktionstest), können dann schnell Klarheit schaffen.
Warum ist es wichtig, früh zu handeln?
COPD ist zwar nicht heilbar, aber sie lässt sich gut behandeln. Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser kannst du den Verlauf verlangsamen und deine Lebensqualität erhalten. Eine frühzeitige Diagnose gibt dir die Chance, aktiv gegenzusteuern und deine Lunge möglichst lange funktionsfähig zu halten.
Dabei kommt es auf mehrere Bausteine an:1
Ein Rauchstopp ist der wichtigste und wirksamste Schritt, um das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten und deine Lunge zu entlasten.
Inhalationsmedikamente können helfen, die Atemwege zu erweitern, Symptome zu lindern und die Belastbarkeit zu verbessern.
Atemtraining und Bewegungstherapie stärken deine Lunge, deine Muskulatur und dein allgemeines Wohlbefinden.
In fortgeschrittenen Stadien kann eine Sauerstofftherapie notwendig sein, um deinen Körper ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen.
Plötzliche Verschlechterung bei COPD: Was bedeutet eine Exazerbation?
Manchmal verschlechtern sich die Symptome einer COPD plötzlich und deutlich. Ein solcher akuter Krankheitsschub macht sich häufig durch eine deutlich stärkere Atemnot, vermehrten Husten und einen veränderten Auswurf bemerkbar. Auch ein allgemeines Krankheitsgefühl oder Fieber können dazukommen. Solche akuten Verschlechterungen werden als Exazerbationen bezeichnet. Sie dauern in der Regel mindestens zwei Tage und machen häufig eine Anpassung deiner Behandlung notwendig.
Typische COPD-Symptome, die sich bei einer Exazerbation verschlimmern können, sind:
Atemnot (Dyspnoe)
Husten
vermehrter Schleim (Sputum)
veränderter Schleim, z.B. dickflüssiger oder verfärbt (etwa gelb-grün)
Hinter so einer Verschlechterung steckt meist eine verstärkte Entzündungsreaktion in deinen Bronchien. Dadurch können sich die Atemwege zusätzlich verengen (Bronchokonstriktion), es wird mehr Schleim gebildet, und die Lunge bläht sich stärker auf. Das alles schränkt die Lungenfunktion weiter ein und erschwert dir das Atmen noch mehr.
In solchen Phasen reicht deine gewohnte Behandlung oft nicht mehr aus. Von einer Exazerbation spricht man auch dann, wenn du deine Therapie anpassen oder intensivieren musst, z.B. durch zusätzliche Medikamente, Inhalationen oder einen Krankenhausaufenthalt.
Wenn du häufiger solche Phasen erlebst, ist es wichtig, sie frühzeitig zu erkennen und gemeinsam mit deiner Lungenfachärztin oder deinem Lungenfacharzt zu besprechen, wie du im Notfall richtig reagierst. Je früher du handelst, desto besser kannst du weiteren Komplikationen vorbeugen.
Wichtig zu wissen: Bei einer Exazerbation verschlechtern sich deine COPD-Symptome plötzlich, und deine Lunge nimmt vorübergehend weniger Sauerstoff auf. Da jede dieser Verschlechterungen dein Lungengewebe dauerhaft schädigen kann, ist oft eine sofortige ärztliche Behandlung notwendig, in vielen Fällen in einer Klinik.
Wenn du häufiger oder besonders schwere Exazerbationen hast, steigt dein Risiko für weitere Atemprobleme, eine Verschlechterung deiner Lungenfunktion und ein Fortschreiten der Erkrankung. Besonders wenn du älter bist oder Vorerkrankungen hast, solltest du bereits bei den ersten Anzeichen ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Mit der richtigen Behandlung und einem bewussten Umgang mit deiner Erkrankung kannst du das Risiko für akute Verschlechterungen deutlich senken, auch wenn sie sich nicht immer vollständig verhindern lassen. So gewinnst du mehr Sicherheit im Umgang mit deiner Erkrankung und kannst deinen Alltag selbstbestimmter gestalten.
Exazerbation: Was jetzt wichtig ist
Plötzliche Verschlechterungen bei COPD gehören leider zum Krankheitsverlauf dazu. Typisch sind eine Zunahme der Atemnot, verstärkter Husten und veränderter Auswurf, z.B. eine Zunahme der Schleimmenge oder eine Verfärbung, etwa gelblich oder grünlich. Auch ein allgemeines Krankheitsgefühl, Fieber oder Erschöpfung können dazukommen.
Was du tun kannst:
Früh reagieren hilft: Je früher du merkst, dass sich deine Symptome verschlechtern, desto besser kannst du gegensteuern. Zögere nicht, deine Hausärztin oder deinen Hausarzt zu kontaktieren, besser einmal zu viel nachgefragt als zu spät reagiert. Gegebenenfalls erhältst du hier bei Bedarf unterstützende Medikamente wie Kortison-haltige Tabletten oder ein Antibiotikum, falls eine bakterielle Infektion vermutet wird.
Notfallplan kennen und umsetzen: Sprich mit deinem Behandlungsteam über einen persönlichen Notfallplan. Dieser legt fest, welche Inhalationsmedikamente du sofort häufiger anwenden darfst.
Ruhe bewahren und bei Bedarf Hilfe holen: Wenn du trotz der Medikamente kaum noch Luft bekommst, dich sehr schwach fühlst oder Fieber hast, suche bitte umgehend ärztliche Hilfe. In solchen Fällen kann auch eine Sauerstoffgabe oder sogar eine stationäre Behandlung notwendig sein.
Nach einem akuten Schub solltest du gemeinsam mit deiner Ärztin oder deinem Arzt deine Behandlung sorgfältig überprüfen:
Passen die verordneten Medikamente noch zu deinem aktuellen Zustand?
Wendest du deine Inhalationshilfen richtig an?
Könnte ein Reha-Programm oder ein gezieltes Atem- und Bewegungstraining dich im Alltag unterstützen?
Auch die Vorbeugung weiterer Verschlechterungen ist entscheidend:
Falls du rauchst: Ein Rauchstopp ist eine der wichtigsten Maßnahmen.
Prüfe regelmäßig, ob du die empfohlenen Schutzimpfungen erhalten hast.
Nimm ärztliche Kontrolltermine wahr, um frühzeitig auf Veränderungen reagieren zu können.
Bleib in Bewegung, angepasst an deine Belastbarkeit, und übe regelmäßig deine Atemtechnik.
So kannst du aktiv dazu beitragen, deine Lebensqualität zu erhalten und weiteren Verschlechterungen vorzubeugen. Denk daran: Du bist mit dieser Erkrankung nicht allein. Viele Menschen mit COPD lernen, mit der Krankheit gut zu leben. Tausche dich mit anderen Betroffenen z.B. in einer Selbsthilfegruppe aus. Wo es in deiner Nähe eine gibt, kannst du u.a. bei dem Verein „COPD Deutschland“ in Duisburg erfahren: Telefon 0203/ 7 18 87 42 und copd-deutschland.de.
COPD und Impfungen: Wichtiger Schutz vor Infektionen
Bei einer COPD kann es immer wieder zu akuten Krankheitsverschlechterungen kommen. Sie führen oft zu starker Atemnot, beeinträchtigen die Lebensqualität und sind mit einem erhöhten Risiko für schwere Verläufe verbunden. In vielen Fällen werden diese Verschlechterungen durch Infektionen der Atemwege ausgelöst.
Umso wichtiger ist es, vorbeugend aktiv zu werden. Bestimmte Impfungen können helfen, das Risiko schwerer Infektionen zu senken und so auch das Risiko für akute Verschlechterungen zu senken. Fachgesellschaften empfehlen unter anderem folgende Schutzimpfungen für Menschen mit COPD:
Pneumokokken-Impfung: Pneumokokken sind Bakterien, die eine der häufigsten Ursachen für Lungenentzündungen darstellen. Neue Impfstoffe schützen mittlerweile gegen bis zu 20 verschiedene Erregertypen.
Grippe-Impfung (Influenza): Das Grippevirus gehört zu den häufigsten Auslösern akuter Verschlechterungen. Die Wirksamkeit hängt unter anderem von der jeweiligen Virusvariante ab.
RSV-Impfung: Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) kann ebenfalls zu schweren Atemwegsinfekten führen. Der neue Impfstoff RSVPreF3 ist für Erwachsene ab 60 Jahren zugelassen und kann dabei helfen, RSV-Infektionen und damit verbundene Komplikationen zu verhindern.
Gürtelrose-Impfung: Die internationale GOLD-Leitlinie empfiehlt diese Impfung für Menschen mit COPD ab 50 Jahren. Sie schützt vor dem Varizella-Zoster-Virus, das eine Gürtelrose auslösen kann.
Trotz dieser Empfehlungen sind die Impfquoten bei Menschen mit COPD weiterhin zu niedrig. Es lohnt sich, das Thema bei deinem nächsten Arztbesuch anzusprechen. Deine Ärztin oder dein Arzt kann gemeinsam mit dir besprechen, welche Impfungen in deinem Fall sinnvoll und medizinisch angezeigt sind. Impfungen sind ein wichtiger Beitrag zum Schutz deiner Lunge und deiner Gesundheit insgesamt.4
COPD: Was du selbst tun kannst
Zusätzlich zu deinen verordneten Medikamenten gibt es viele Wege, wie du selbst etwas für dein Wohlbefinden tun kannst, trotz COPD. Hier findest du hilfreiche Antworten auf häufige Fragen, die dir im Alltag weiterhelfen können:
Warum solltest du bei COPD mit dem Rauchen aufhören?
Rauchen ist die Hauptursache für COPD. Wenn du weiter rauchst, verschlechtert sich deine Lungenfunktion oft schneller als ohne Tabak. Ein Rauchstopp ist die wichtigste Maßnahme, um das Fortschreiten deiner Erkrankung zu verlangsamen. Bereits nach wenigen Wochen kannst du merken, dass das Atmen leichter fällt. Dennoch ist ein Rauchstopp oft eine große Herausforderung, die du aber nicht allein durchstehen musst. Unterstützende Angebote wie spezielle Programme, Nikotinersatz oder eine ärztliche Beratung können dir helfen, erfolgreich mit dem Rauchen aufzuhören.
Wie hilft dir Bewegung bei COPD
Regelmäßige Bewegung stärkt deine Muskulatur, verbessert deine Ausdauer und erleichtert das Atmen im Alltag. Schon kurze Spaziergänge oder leichtes Training helfen dir, dich fitter zu fühlen und Atemnot zu verringern. Am besten ist ein auf dich abgestimmtes Training, z.B. im Rahmen einer Reha oder in einer Lungensportgruppe. Viele Krankenkassen unterstützen solche Angebote finanziell oder durch spezielle Programme. Frag einfach bei deiner Krankenkasse oder deinem Arzt/deiner Ärztin nach, welche Möglichkeiten es für dich gibt.
Bringt eine Atemphysiotherapie bei COPD etwas?
Ja, Atemphysiotherapie kann dir helfen, akute Atemnot besser zu bewältigen. Techniken wie die Lippenbremse oder das atemerleichternde Sitzen sind dafür sehr hilfreich. Außerdem unterstützen Methoden zur Sekretlösung die Reinigung deiner Atemwege. Speziell geschulte Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten können dir diese Techniken zeigen. Frag deine Ärztin oder deinen Arzt nach möglichen Therapieangeboten.
Was tun bei plötzlicher Atemnot?
Bewahre so gut es geht Ruhe, auch wenn dies herausfordernd sein kann. Wende die Lippenbremse an, indem du langsam gegen gespitzte Lippen ausatmest. Nimm den Kutschersitz ein: Setze dich aufrecht auf einen Stuhl und lehne dich leicht nach vorne. Verwende dein Bedarfsmedikament genau nach ärztlicher Verordnung. Sollte sich die Atemnot nicht bessern, zögere nicht und rufe unverzüglich einen Notarzt (112).
Was bringt dir eine COPD-Patientenschulung?
Bei einer COPD-Schulung erhältst du wertvolle Informationen über deine Erkrankung und lernst, wie du deinen Alltag besser meistern kannst. Du erfährst z.B., wie deine Medikamente wirken und wie du sie richtig anwendest, was dir in Situationen mit Atemnot hilft und wie du akute Verschlechterungen vermeiden kannst. Viele Reha-Zentren und Krankenkassen bieten solche Schulungen an. Nutze dieses Angebot, um besser informiert und sicherer im Umgang mit deiner COPD zu werden.9
Was ist eine pneumologische Reha bei COPD?
Eine Reha bei COPD kombiniert Bewegungstherapie, Atemtraining, Schulung, psychosoziale Betreuung und medizinische Überwachung. Ziel ist es, deine Leistungsfähigkeit zu verbessern und neue Verschlechterungen vorzubeugen. Die Dauer beträgt meist etwa 3 Wochen und kann stationär oder ambulant stattfinden.
Wann ist eine Ernährungsberatung bei COPD sinnvoll?
COPD kann dein Gewicht beeinflussen, manche verlieren an Gewicht, andere nehmen zu. Beides kann das Atmen erschweren und deine Gesundheit belasten. Eine gezielte Ernährungsberatung unterstützt dich dabei, deinen Körper optimal zu versorgen, deine Muskelkraft zu erhalten und deine Belastbarkeit zu stärken. Ärztlich verordnete Ernährungsberatungen werden häufig von der Krankenkasse übernommen, am besten sprichst du deine Ärztin oder deinen Arzt darauf an.
Wie läuft eine Sauerstofftherapie oder Heimbeatmung ab?
Bei einer stark eingeschränkten Lungenfunktion kann es notwendig sein, zusätzlich Sauerstoff zu erhalten, entweder zeitweise oder dauerhaft. In einigen Fällen wird ergänzend eine nicht-invasive Beatmung empfohlen, häufig während der Nacht. Nicht-invasive Beatmung bedeutet, dass du beim Atmen mit einer Maske unterstützt wirst, die über Mund und Nase sitzt. So kannst du besser atmen, ohne dass ein Eingriff notwendig ist. Dabei ist es besonders wichtig, dass die Geräte individuell auf deine Bedürfnisse eingestellt werden und regelmäßige Kontrollen erfolgen, um eine optimale Behandlung sicherzustellen.
Hilfreiche Empfehlungen für den Alltag:
Schlaf möglichst aufrecht, zum Beispiel mit einem erhöhten Kopfteil.
Sorge für eine angenehme Luftfeuchtigkeit, etwa durch eine Wasserschale auf der Heizung.
Versuche, durch die Nase zu atmen, damit die Luft besser erwärmt wird.
Passe deinen Atemrhythmus beim Treppensteigen an, z.B. Stufe – Ausatmen – Pause.
Lenke dich bei Atemnot bewusst ab, z.B. durch Zählen oder Musik hören.
Was dir nicht helfen wird:
Ätherische Öle können die Atemwege reizen und Symptome verstärken, daher werden sie nicht empfohlen.
Hausgemachte „Lungen-Tees“ ersetzen keine medizinische Behandlung. Ihr Nutzen ist wissenschaftlich nicht belegt.
Wickel, Zwiebelhonig oder Dampfbäder können zwar beruhigend wirken, doch eine nachweisliche Wirkung bei COPD haben sie nicht.
Luftreiniger bringen meist keinen Nutzen, vor allem wenn Rauchen oder Schadstoffe die Ursache deiner Beschwerden sind.
AAA-Pharma ist an deiner Seite – verständlich, alltagsnah und verlässlich. Wir begleiten dich mit Informationen, die dir weiterhelfen, und Tipps, die im Alltag wirklich nützlich sind. Denn es geht nicht nur um die medizinische Behandlung, sondern auch darum, mit den Herausforderungen einer Erkrankung gut zurechtzukommen. Ob gemeinsam mit deiner Familie, deinem Praxisteam oder durch kleine Schritte, die dir guttun, du bist mit deiner Erkrankung nicht allein. Es gibt viele Möglichkeiten, die dich stärken und dir Sicherheit im Leben mit COPD geben können.
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Autorin
Stephanie Nitsch
Fachredaktion Healthcare
Stephanie Nitsch hat ihren Abschluss als examinierte Krankenschwester an der Universität zu Lübeck absolviert und arbeitete 10 Jahre im Operationsdienst verschiedener Fachgebiete. Als geprüfte Pharmareferentin besuchte sie anschließend neurologische und urologische Facharztpraxen, Kliniken und Apotheken. In einem europäischen Schulungszentrum für minimal-invasive Chirurgie betreute sie die CME-Kurse (Continuing Medical Education) für Chirurgen und war für die Schulung neuer Außendienstmitarbeiter verantwortlich. Als spätere Gebietsmanagerin lagen ihr die Aus- und Weiterbildung sowie die klinische Anwendungsberatung im Operationssaal besonders am Herzen. Als medizinische Redakteurin verfasst sie Fachpublikationen und Patienteninformationen."

Geprüft von
Dr. Christina Pfister
Team Lead GMA
Biochemist
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