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Herzkreislauf
DASH – Wie dir diese vier Buchstaben bei Bluthochdruck helfen können
Die sogenannte DASH-Diät ist ein gut erforschter Ernährungsansatz bei zu hohem Blutdruck. Wer sich konsequent an die Empfehlungen des „Diätetischen Ansatzes zum Stopp von Bluthochdruck“ (engl. Dietary Approach to Stop Hy...
Kurz und knapp
Die richtige Ernährung spielt eine zentrale Rolle bei der Prävention und Behandlung von Bluthochdruck. Besonders wirksam ist laut Studienlage die sogenannte DASH-Diät – der „Diätetische Ansatz zum Stopp von Bluthochdruck“ (engl. Dietary Approach to Stop Hypertension)6. Wer sich konsequent daran hält, kann den oberen (systolischen) Blutdruck um bis zu 11 mmHg und den unteren (diastolischen) Wert um bis zu 3,5 mmHg senken – ganz ohne Medikamente.3,4,5
Auch die Mittelmeerdiät, die auf viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Fisch, Olivenöl und wenig Fleisch setzt, hat nachweislich positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System.13 Gemeinsamer Nenner beider Ernährungsformen: wenig Salz, wenig verarbeitete Lebensmittel, viel pflanzliche Kost – und das bei vollem Genuss.
Was viele nicht wissen: Der größte Teil des täglich aufgenommenen Salzes steckt in verarbeiteten Lebensmitteln und nicht im Salzstreuer. Die DASH-Diät empfiehlt maximal 6 g Salz pro Tag, besser nur noch 4 g pro Tag.11,12 Alternativen wie frische Kräuter, Zitronensaft oder Knoblauch sorgen stattdessen für Geschmack.
Wer auf eine Ernährung umstellt, die reich an Vollkornprodukten, Obst, Gemüse, fettarmen Milchprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und magerem Fleisch ist, kann damit nicht nur den Blutdruck senken, sondern auch Übergewicht reduzieren, ein wichtiger Risikofaktor für Hypertonie.9,10 Besonders effektiv ist die Kombination aus DASH-Diät und regelmäßiger Bewegung. Bereits 20 Minuten moderate Aktivität am Tag zeigen messbare Effekte.
Wichtig: Die Umstellung sollte schrittweise erfolgen. Der Körper braucht Zeit zur Anpassung. Erste Verbesserungen des Blutdrucks treten oft schon nach wenigen Tagen auf – stabilere Werte sind nach 2–4 Wochen zu erwarten.
Empfehlung: Wer unter hochnormalem Blutdruck (130–139 / 85–89 mmHg) leidet, kann mit der DASH-Diät, Sport, Stressabbau und weniger Alkohol oft ohne Medikamente auf Normalwerte zurückkommen, vorausgesetzt, es bestehen keine weiteren Erkrankungen wie Diabetes oder Fettstoffwechselstörungen.
Die gute Nachricht: Auch wenn man auf gewisse Lebensmittelgruppen verzichten sollte (z. B. Wurst, Chips), ist die Auswahl an erlaubten, leckeren Alternativen groß. Mit den passenden Rezepten wird gesunde Ernährung alltagstauglich und richtig lecker.
Ungesunde Lebensgewohnheiten gelten mittlerweile als Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Bluthochdruck (Hypertonie).1 Und genau deshalb bilden alle Maßnahmen, die dazu beitragen, solche Gewohnheiten positiv zu verändern, den wichtigsten Behandlungsbaustein bei zu hohem Blutdruck (mehr dazu erfährt du in diesem Artikel).
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung spielt dabei eine Schlüsselrolle. Sie hilft nicht nur, Übergewicht abzubauen, sondern sie versorgt deinen Körper obendrein mit gesunden Vitalstoffen, die dein Herz-Kreislauf-System fit halten. Wer es also schafft, sein Essverhalten zu verändern, kann damit den eigenen Blutdruck besonders nachhaltig beeinflussen.
Lebensmittel, die den Blutdruck senken
Aber welche Ernährungsform bewirkt am meisten? Studien zeigen: Wer sich überwiegend pflanzenbasiert (vegetarisch) ernährt, macht damit schon einiges richtig. Auch die sogenannte „Mittelmeer-Diät“ weist schon viele Merkmale auf, die deinem Blutdruck (auch wenn er noch nicht zu hoch ist) guttun werden.8
Prinzipien der Mittelmeerdiät:
Pflanzenbasiert (viel frisches Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen)
Fette aus gesunden Quellen (vor allem Olivenöl, wenig tierische Fette)
Regelmäßig Fisch und Meeresfrüchte
Milchprodukte wie Joghurt oder Käse in Maßen
Nur kleine Mengen rotes Fleisch (Rind, Schwein, Lamm, Wild)
Wenig Zucker (Softdrinks, Süßigkeiten) und Fertigprodukte
Kräuter und Gewürze statt Salz
Langsames und gemeinschaftliches Essen
Viel erforscht: die DASH-Diät
Wissenschaftlich häufig untersucht und daher nachweislich eine wirksame Ernährungsform zur Blutdrucksenkung ist jedoch die sogenannte DASH-Diät.2,3 Die vier großen Buchstaben stehen für „Dietary Approach to Stop Hypertension“, auf Deutsch etwa: „Diätetischer Ansatz zum Aufhalten von Bluthochdruck“.
Bei der DASH-Diät verzichtest du vor allem auf tierische Fette, Kochsalz und setzt vor allem auf reichlich Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte. Mehrere Studien konnten inzwischen nachweisen, dass die DASH-Diät bei Menschen mit Hypertonie den oberen (systolischen) Blutdruck-Wert um 5–11 mmHg und den unteren (diastolischen) Blutdruck-Wert um bis zu 2–3,5 mmHg senken kann. 3,4,5,6

Stell deine Ernährung behutsam um
Hört sich gut an, oder? Trotzdem solltest du jetzt nicht gleich versuchen, alle DASH-Empfehlungen (s. unten) sofort von heute auf morgen umzusetzen. Gehe behutsam, schrittweise vor und gib deinem Körper etwas Zeit, sich umzustellen. Sprich vorher unbedingt auch mit deiner Ärztin oder deinem Arzt, wenn du bereits wegen Bluthochdruck in Behandlung bist.
Du wirst vielleicht auch Rückschläge erleben. Verlier dann nicht gleich den Mut. Bleib dran! Ideal ist es, wenn du die DASH-Diät mit regelmäßiger körperlicher Aktivität, also mit Bewegung und Sport kombinierst. Etwa 20 Minuten am Tag solltest du ein wenig ins Schwitzen kommen, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO.7 So kannst du deinen Blutdruck noch weiter senken.
So funktioniert die DASH-Diät
Da Bluthochdruck durch Übergewicht ebenfalls begünstigt wird9,10, geht es bei der DASH-Diät auch, aber nicht hauptsächlich darum, insgesamt etwas weniger zu essen. Die Empfehlung orientieren sich meist an einer täglichen Kalorienzufuhr von etwa 2000 Kalorien (kcal). Der individuelle Tagesbedarf richtet sich jedoch immer nach Alter, Geschlecht und Aktivitätslevel.11
Idealerweise sollte sich dein täglicher Speiseplan folgendermaßen zusammensetzen:
Diese Lebensmittel sind bei Bluthochdruck geeignet:11,12
Vollkornprodukte: 6–7 Portionen pro Tag.
Eine Portion sind z.B. eine Scheibe Brot, 120 Gramm Müsli, 120 Gramm gekochter Reis oder 120 Gramm Vollkorn-Nudeln.Gemüse: 4–5 Portionen am Tag.
Eine Portion sind z.B. 240 Gramm rohes grünes Blattgemüse, 120 Gramm rohes oder gekochtes Gemüse.Obst: 4–5 Portionen am Tag.
Eine Portion sind z.B. 120 Gramm frisches oder tiefgefrorenes Obst, 120 Gramm Dosenfrüchte oder 125 Milliliter Obstsaft.Fettarme oder fettfreie Milchprodukte: 2–3 Portionen am Tag.
Eine Portion sind z.B. 240 Milliliter Milch, 240 Gramm Joghurt oder 40 Gramm Käse.Fette und Öle: 2–3 Portionen am Tag.
Eine Portion sind z.B. 1 Teelöffel Margarine, 2 Esslöffel leichtes Salatdressing oder 1 Teelöffel Pflanzenöl (z. B. Olivenöl)Mageres Fleisch, Geflügel ohne Haut, Fisch: weniger als 6 Portionen pro Tag.
Eine Portion sind 85 Gramm gekochtes mageres Fleisch, Geflügel oder Fisch.Nüsse, Samen und getrocknete Bohnen: 4–5 Portionen pro Woche.
Eine Portion sind z.B. 50 Gramm Nüsse, 2 Esslöffel Samen (z.B. Chia, Kürbis, Sonnenblume oder Leinsamen) oder 120 Gramm gekochte getrocknete Bohnen.Süßigkeiten: weniger als 5 Portionen pro Woche.
Eine Portion sind z.B. 1 Esslöffel Zucker, 1 Esslöffel Marmelade, oder 250 Milliliter Limonade.Kochsalz: weniger als 6 Gramm pro Tag.
Kochsalz kannst du übrigens, so wie auch in der Mittelmeer-Diät, sehr geschmackvoll durch frische und getrocknete Kräuter ersetzen.
Hinzukommen ein paar Lebensmittel, auf die du bei der DASH-Diät weitestgehend verzichten solltest – deinem Blutdruck zuliebe.
Diese Lebensmittel sind bei Bluthochdruck eher weniger geeignet:
Größere Mengen rotes Fleisch (z.B. Rind, Schwein oder Lamm)
Fettreiches Fleisch (z.B. Schweinebraten oder Hähnchenschenkel)
Wurstwaren (z.B. Schinken, Speck oder Aufschnitt)
Fettreiche Milchprodukte (z.B. Käse)
Fastfood (z.B. Hamburger, Pommes, Pizza)
Gesalzene Snacks (z.B. Kartoffelchips, Salzbrezeln, Erdnüsse)
Fertigprodukte (z.B. Mahlzeiten für die Mikrowelle oder aus der Dose)
Süßigkeiten (z.B. Kuchen, Gummibärchen, Pralinen)
Na toll, alles, was gut schmeckt, ist ab sofort verboten…! Denkst du das vielleicht gerade? Lass dich davon nicht entmutigen! Das menschliche Gehirn tut sich generell schwer damit, lieb gewonnene Gewohnheiten aufzugeben (auch wenn sie ungesund sind) und reagiert darauf erst mal mit Skepsis und Ablehnung. Aber guck dir jetzt einmal in Ruhe an, was und wie viel bei der DASH-Diät erlaubt ist. Da werden auch für deinen Gaumen viele Freuden dabei sein, versprochen.
Diese Tipps können dir bei der DASH-Diät ebenfalls helfen:
Wechsle von Weißbrot zu salzarmen Vollkornbrot.
Dünste dein Gemüse, um die Vitamine zu erhalten.
Führe am besten mehrere Wochentage ein, an denen du komplett vegetarisch oder vegan isst.
Wenn dich eine Heißhungerattacke packt, trink erst mal ein großes Glas Wasser, denn: Häufig verwechseln wir Hunger und Durst.
Die Effekte der Ernährung auf den Blutdruck
Ein hochnormaler Blutdruck, also obere (systolische) Werte zwischen 130 und 139 mmHg und/oder untere (diastolische Werte) zwischen 85 und 89 mmHg, kann sich durch eine Ernährungsumstellung mithilfe der DASH-Diät und weiteren Verhaltensänderungen (mehr Sport und Bewegung, weniger Alkohol, weniger Stress, Rauchentwöhnung) durchaus wieder normalisieren – ganz ohne Medikamente. Das gilt allerdings nur unter der Voraussetzung, dass der Bluthochdruckdruck noch keine Folgeschäden im Körper verursacht hat und keine weiteren Erkrankungen vorliegen, z. B. ein Diabetes oder eine Fettstoffwechselstörung.
Leckere Rezepte gegen Bluthochdruck
Damit du erst mal nicht lange überlegen musst, wie du die DASH-Lebensmittel zu verschiedenen Gerichten zusammenstellen kannst, haben wir für dich jeweils drei Rezepte fürs Frühstück, Mittagessen und Abendbrot zusammengestellt. Die Gerichte sind alle nährstoffreich, natriumarm und leicht umsetzbar. Guten Appetit!
Frühstücksrezepte
Hier findest du ein paar Rezepte für ein Frühstück, welches den Prinzipien der DASH-Diät und den Ernährungstipps rund um Bluthochdruck gerecht wird.
Haferflocken mit Beeren und Joghurt

Zutaten:
1 Scheibe Vollkornbrot
½ Avocado
1 kleine Tomate, in Scheiben
Zitronensaft, Pfeffer, Kräuter
Zubereitung:
Avocado zerdrücken
auf das Brot streichen
mit Tomate belegen
mit Zitronensaft und Pfeffer würzen
Vollkornbrot mit Avocado & Tomate

Zutaten:
1 Scheibe Vollkornbrot
½ Avocado
1 kleine Tomate, in Scheiben
Zitronensaft, Pfeffer, Kräuter
Zubereitung:
Avocado zerdrücken, auf das Brot streichen
mit Tomate belegen
mit Zitronensaft und Pfeffer würzen
Früchte-Smoothie mit Nuss-Topping

Zutaten:
1 Banane
1 Handvoll Spinat oder Feldsalat
100 ml ungesüßte Mandel- oder Hafermilch
½ Apfel
1 EL Haferflocken
1 TL gehackte Walnüsse
Zubereitung:
Alles mixen
mit Walnüssen bestreuen.
Mittagsrezepte
Weiter geht’s mit zwei Rezepten für eine gesunde und blutdruckschonende Mittagspause.
Bunter Quinoa-Salat mit Kichererbsen

Zutaten:
100 g Quinoa, gekocht
½ Dose Kichererbsen (abgespült)
Paprika, Gurke, Frühlingszwiebel, Petersilie
1 EL Olivenöl, Zitronensaft, Pfeffer
Zubereitung:
Paprika, Gurke, Frühlingszwiebel und Petersilie schneiden / vorbereiten
Alles mit dem vorgekochten Quinoa mischen
kalt oder lauwarm servieren
ideal auch zum Mitnehmen
Gedämpftes Gemüse mit Lachsfilet

Zutaten:
1 Stück Lachs (ca. 120 g)
Brokkoli, Zucchini, Möhren
1 TL Olivenöl, Kräuter, Zitrone
Zubereitung:
Gemüse dämpfen
Lachs in der Pfanne oder im Ofen garen
mit Zitronensaft beträufeln.
Linsensuppe mit Vollkornbrot

Zutaten:
100 g rote Linsen
1 kleine Zwiebel, Karotte, Sellerie
1 TL Olivenöl, Gewürze (z. B. Kreuzkümmel, Paprika)
1 Scheibe Vollkornbrot
Zubereitung:
Gemüse würfeln
mit Linsen und Wasser weichkochen
würzen und pürieren
Brot dazu
Abendrezepte
Jetzt musst du den erfolgreichen und gesunden Tag nur noch entsprechend mit einem schönen Abendbrot beenden. Auch hier haben wir drei einfach umzusetzende Vorschläge in Form von Rezepten, die der DASH-Diät entsprechen, für dich vorbereitet.
Gemüse-Omelett mit Salat

Zutaten:
2 Eier
2 EL Milch
Paprika, Spinat, Frühlingszwiebeln
1 TL Rapsöl
Kleiner grüner Salat mit Essig-Öl-Dressing
Zubereitung:
Gemüse anbraten
Eier verquirlen
stocken lassen
mit Salat servieren.
Kartoffel-Gemüse-Pfanne mit Hüttenkäse

Zutaten:
2 mittelgroße Kartoffeln, gekocht
Zucchini, Tomate, Paprika
1 TL Öl
2–3 EL Hüttenkäse (Magerstufe)
Zubereitung:
Kartoffeln in Stücke schneiden
mit Gemüse in der Pfanne anbraten
mit Hüttenkäse toppen.
Vollkorn-Wraps mit Pute & Joghurt-Dip

Zutaten:
1 Vollkorn-Tortilla
80 g gebratene Putenstreifen
Rucola, Gurke, Tomate
1 EL Joghurt mit Knoblauch, Zitrone, Pfeffer
Zubereitung:
Putenstreifen anbraten
Gurke und Tomate schneiden, am besten würfeln
Alles einrollen
kurz toasten (oder kalt genießen)
Häufige Fragen (FAQ) zur DASH-Diät
Die DASH-Diät basiert auf viel frischem Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, fettarmen Milchprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und magerem Fleisch wie Geflügel oder Fisch. Pflanzliche Öle wie Olivenöl sind empfohlen. Verarbeitetes Fleisch, zuckerhaltige Getränke, Süßigkeiten und Lebensmittel mit viel Salz oder gesättigten Fetten sollten dagegen reduziert werden. Die Auswahl ist vielseitig und lässt sich flexibel an den Alltag anpassen.
Da die blutdrucksteigernde Wirkung von Salz auf seinem Natriumgehalt beruht, richten sich Empfehlungen zur Gesundheit meist nach der Natriummenge. Die DASH-Diät empfiehlt eine maximale tägliche Natriumzufuhr von 2.300 mg (≈ 6 g Salz), bei Bluthochdruck oder hohem Risiko idealerweise nur 1.500 mg (≈ 4 g Salz). Der größte Teil des Natriums stammt nicht aus dem Salzstreuer, sondern aus verarbeiteten Lebensmitteln. Daher ist es wichtig, Etiketten zu lesen und möglichst frisch zu kochen, um die Salzzufuhr besser kontrollieren zu können.
Es werden täglich je 4–5 Portionen Gemüse und Obst empfohlen. Eine Portion entspricht etwa einer Handvoll oder 80–100 g. Diese Menge liefert wichtige Vitamine, Mineralstoffe, Antioxidantien und Ballaststoffe. Regelmäßiger Verzehr senkt nachweislich Blutdruck und verringert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Auswahl sollte abwechslungsreich sein – bunt essen ist hier Programm.
Erste Effekte auf den Blutdruck zeigen sich häufig schon nach wenigen Tagen, insbesondere bei Menschen mit salzsensitivem Blutdruck. Deutlichere und nachhaltigere Blutdrucksenkungen treten meist nach 2–4 Wochen ein. Voraussetzung ist, dass die Empfehlungen konsequent umgesetzt werden – besonders in Bezug auf Salzreduktion, Obst-/Gemüsekonsum und fettarme Lebensmittel.
Die DASH-Diät eignet sich für alle Erwachsenen – unabhängig davon, ob sie bereits Bluthochdruck haben. Sie senkt systolischen und diastolischen Blutdruck, kann bei Übergewicht beim Abnehmen helfen und wirkt sich günstig auf Blutfette und Blutzucker aus. Besonders effektiv ist sie bei Menschen mit Bluthochdruck, Prädiabetes, metabolischem Syndrom oder familiärer Vorbelastung.
Viele Menschen sind an stark gewürzte oder salzige Speisen gewöhnt, weshalb die Geschmacksumstellung anfangs ungewohnt sein kann. Auch die höhere Ballaststoffmenge kann zu Blähungen führen, wenn sie zu schnell gesteigert wird. Die Mahlzeitenplanung erfordert anfangs etwas mehr Aufmerksamkeit, langfristig profitieren viele jedoch von einer spürbar besseren Gesundheit und einem stabileren Blutdruck.
Der Geschmackssinn passt sich innerhalb weniger Wochen an geringere Salzmengen an. Wer schrittweise reduziert und stattdessen mit frischen Kräutern, Gewürzen, Zitronensaft oder Knoblauch würzt, wird schnell feststellen, dass Speisen nicht langweilig schmecken müssen. Viele berichten, dass ihnen Fertigprodukte nach einiger Zeit sogar zu salzig erscheinen.
Die DASH-Diät wurde in groß angelegten, randomisierten Studien wie dem DASH- und DASH-Sodium-Trial wissenschaftlich untersucht. Sie ist eine der am besten erforschten Ernährungsempfehlungen weltweit zur Blutdrucksenkung. Die Ergebnisse sind eindeutig: Die Diät senkt Blutdruck und verbessert weitere Risikofaktoren. Deshalb wird sie u.a. von der Deutschen Hochdruckliga, der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und in der Nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) Hypertonie empfohlen.
Nein, das Hauptziel der DASH-Diät ist die Senkung des Blutdrucks und die Vorbeugung kardiovaskulärer Erkrankungen. Sie kann aber zusätzlich beim Abnehmen helfen, weil sie auf sättigende, nährstoffreiche und kalorienärmere Lebensmittel setzt. Viele Menschen berichten von Gewichtsverlust, obwohl sie dabei ausreichend essen und nicht „Diät halten“ im klassischen Sinn.
Mögliche anfängliche Nebenwirkungen können Blähungen durch die erhöhte Ballaststoffaufnahme oder leichte Verdauungsbeschwerden sein. Bei Laktoseintoleranz sollten laktosefreie Milchprodukte genutzt werden. Menschen mit bestimmten Erkrankungen oder medikamentöser Therapie (z. B. Diuretika) sollten ihre Kalium- und Natriumaufnahme mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt abstimmen.
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Autor:in
Stephan Hillig
Dipl.-Psych. Stephan Hillig
Stephan Hillig ist Diplom-Psychologe und Content-Manager. Er studierte Psychologie, Psychiatrie und Neurologie und arbeitete danach über zehn Jahre als Medizin-Journalist, Redakteur und Ressortleiter in verschiedenen Verlagen und für unterschiedliche Zeitschriften. Am liebsten schreibt er über Gesundheitsthemen, die zeigen, wie eng und kraftvoll Körper und Psyche miteinander verzahnt sind, sowie Texte, die Menschen dabei unterstützen, gesund zu bleiben oder schnell wieder zu werden.
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Geprüft von
Dr. Benjamin Jaghutriz
Director R&D and Global Medical Affairs
Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie